Egon Krenz
Wir und die Russen
Die Guten und die Bösen
Klappentext:
Als Russland noch Sowjetunion hieß: Egon Krenz über das schwierige Verhältnis zweier Staaten
Lange bevor Gorbatschow von den Zuspätkommenden sprach, die das Leben strafen würde, zeigten sich Risse zwischen sowjetischer und DDR-Führung. Was lief angesichts der 89er Ereignisse hinter den Kulissen zwischen Berlin, Bonn und Moskau? Die DDR war zwar ein souveräner Staat, hier standen aber eine halbe Million Sowjetsoldaten. Sie griffen nicht ein. Warum? Die DDR-Führung hatte sie gebeten: Bleibt in den Kasernen! Erstmals berichtet das damalige DDR-Staatsoberhaupt, Egon Krenz, über die Absprachen mit Moskau. Zum 30. Jahrestag des Ereignisses rekonstruiert Egon Krenz in dem Sachbuch »Wir und die Russen« die vielfältigen Vorgänge, die damals zwischen den politischen Akteuren abliefen, korrigiert Legenden und belegt mit Fakten, wie es dazu kam, dass aus dem Kalten Krieg am Ende nicht noch ein heißer Krieg wurde. Der Mauerfall, der nunmehr 30 Jahre zurückliegt, leitete das Ende des Ostblocks ein. Aber die Grenzöffnung, die Egon Krenz mit verantwortete, hatte eine lange Vorgeschichte. Zu der gehört das spannungsreiche Verhältnis zwischen Erich Honecker und Michail Gorbatschow. Krenz, Zeuge von Begegnungen und Gesprächen dieser beiden Politiker, des Deutschen und des Russen, berichtet exklusiv von Vorgängen und Ereignissen, die noch nie publiziert wurden und von denen es nur seine persönlichen Aufzeichnungen gibt.
Rezension:
Egon Krenz packt aus, was damals hinter den Kulissen lief. Das macht natürlich neugierig, weswegen ich dieses Buch auch lesen wollte. Sehr schnell kam allerdings eine Ernüchterung. Schon im Vorwort („Zu diesem Buch und zum Titel“) stellt Krenz klar, dass er für beinahe alles, was zwischen 1945 und 1990 zwischen Ost und West schiefgelaufen ist, nach wie vor den Westen für schuldig hält. Und er bezeichnet Gorbatschow als Verräter. Beides senkte meine Erwartungen an das Buch erheblich. Gerade Egon Krenz, der zu Wendezeiten ja als aufgeschlossener gegenüber der Perestroika als Honecker galt, hat seine Ansichten in den letzten 30 Jahren wohl nicht sehr überdacht.
Wenn dann im Hauptteil des Buches Diskussionen und Absprachen zwischen Berlin und Moskau seit dem Ende der Periode Breshnew geschildert werden, wird es aber doch interessant. In manchen Punkten scheint Krenz sogar mehr ein ‚Betonkopf‘ als Honecker gewesen zu sein. Das er das offen schreibt (natürlich ohne diesen Begriff zu verwenden), beweist allerdings zumindest, dass er kein Wendehals ist. Beispielsweise war er noch vor der Ära Gorbatschow Moskau-höriger als Honecker.
Manches wirkt aus heutiger Sicht sogar kurios, beispielsweise wenn man liest, dass die DDR 1984 dagegen war, die Olympischen Spiele in Los Angeles zu boykottieren und für die Teilnahme am Boykott von Moskau mit Erdöllieferungen ‚bezahlt‘ wurde.
Auch vieles andere ist höchst interessant. Um so näher die berichteten Ereignisse jedoch dem Herbst 1989 kommen, um so deutlicher wird, dass Krenzʼ Ansichten doch zumindest als einseitig anzusehen sind. Wenn er beispielsweise betont, dass der friedliche Verlauf der Umwälzungen nicht zuletzt Erich Mielke und der Stasi zu verdanken ist, kommen einem beim Lesen doch starke Zweifel an der Objektivität des Gelesenen. Trotz allem gewinnt man überraschende Einblicke in das, was in der 1980er Jahren hinter den Kulissen der Macht in Berlin und teilweise auch in Bonn ablief.
Fazit:
Hochinteressante, wenn auch nicht gerade objektive Einblicke hinter die Kulissen des DDR-Staats- und Parteiapparates.
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