Die ägyptischen Abenteuer von Kathryn Black – Der Fluch von Luxor

Graham Warren
Die ägyptischen Abenteuer von Kathryn Black – Der Fluch von Luxor

(Übersetzung: Renée Warren)

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Imbiss mit Pharao

Klappentext:
Kathryn Black, genannt Kate, zieht es magisch immer wieder in die ägyptische Abteilung des Britischen Museums in London. Wenige Wochen vor ihrem vierzehnten Geburtstag macht sie dort eine erschütternde Erfahrung, die ihr Leben für immer verändert: Sie wird von Erinnerungsbildern aus der Vergangenheit heimgesucht und „weiß“ plötzlich mit unumstößlicher Gewissheit, dass es einen Pharao gegeben hat, der in der Gelehrtenwelt völlig unbekannt ist. Niemand hat je von Nachtifi gehört, kein Ägyptologe und kein Fachbuch erwähnen seine Existenz. Kate ahnt, dass niemand ihr glauben wird, nicht einmal ihr bester Freund Alex. Sie nimmt die Herausforderung an!
Mit allen ihr zur Verfügung stehenden Tricks bringt sie ihre ungeliebte Pflegemutter dazu, in den nächsten Schulferien mit ihr nach Luxor zu fliegen, und erreicht es sogar, dass Alex mit seinen Eltern dort zur gleichen Zeit Urlaub macht. Alex ist verliebt in Kate, und obwohl ihre Signale ihn in letzter Zeit restlos verwirrt haben, würde er alles für sie tun. Bald finden sie einen ägyptischen Freund, Kairo, und zu dritt machen sie sich auf die Suche nach Nachtifi. Ohne es zu ahnen, ist es zugleich die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit.
Das ungeheuer spannende Abenteuer der drei Jugendlichen spielt gleichzeitig im modernen Luxor und im antiken Theben. Dreitausend Jahre alte Soldaten attackieren Kate, Alex und Kairo im Grab von Tausret und Sethnacht, aber auch in den modernen Cafés und Straßen der Stadt sind sie nicht vor Gefahr gefeit. Ramses der Große und andere historische Persönlichkeiten haben ihren Anteil am Gelingen oder Scheitern des Kampfes, aber hinter den Ereignissen ist es vor allem das immer wieder aufflammende eigene Vergangenheitsbewusstsein, das verstörend und hilfreich zugleich den drei Freunden Hinweise zur Lösung des Rätsels gibt.
Mit seinem großem Hintergrundwissen über das neue und das alte Ägypten entführt der Autor uns Leser in eine Welt, in der Fantasie und Realität mühelos ineinander übergehen, in der aber auch Freundschaft, Weisheit und ein guter Schuss hintergründiger Humor ungeheuer wichtig sind.

Rezension:
Kate hat ihren Vater nie kennengelernt. Nach dem Tod ihrer Mutter lebt sie bei ihrer alkoholsüchtigen und hochnäsigen Oma, mit der sie außer den Genen nicht viel gemeinsam hat. Als ihr in der ägyptischen Ausstellung des British Museum etwas merkwürdiges auffällt, kann sie ihre Oma jedoch überreden, mit ihr einen Urlaub in Luxor zu verbringen. Da ihre Oma den größten Teil der Zeit mit anderen älteren Europäerinnen in einem Gartenlokal verbringt, hat Kate viel Zeit für sich allein. Aber zum Glück konnte sie es arrangieren, dass ihr bester – oder besser gesagt einziger – Freund Alex, der Adoptivsohn eines berühmten Ägyptologen, mit seinen Eltern zur gleichen Zeit in Luxor ist. Als Kate dann noch den Sohn eines Hotelangestellten, der von allen nur Kairo genannt wir, kennenlernt, können sie sich nicht mehr über Langeweile beklagen. Im Gegenteil, denn schnell bekommen sie es mit im Totenreich weiterlebenden alten Pharaonen, Soldaten und sogar Göttern zu tun, die ihnen nicht alle wohlgesonnen sind.
Diese Urban-Fantasy-Geschichte um die beiden englischen Teenager vermag durchaus auch erwachsene Leser in ihren Bann zu ziehen. Auch wenn der Autor manches etwas überspitzt darstellt, werden die Personen und die Szenerie des Ortes und der Touristen-Massenabferigung doch überzeugend und humorvoll beschrieben. Die Hauptpersonen mit ihren unterschiedlichen Macken – die herrschsüchtige und stets mit sich selbst unzufriedene Kate, der schüchterne Alex und Kairo, der es nicht gewohnt ist, von Ausländern erst genommen zu werden – wachsen dem Leser schnell ans Herz. Dabei erfährt dieser erst nach und nach, was genau Kate im Museum beobachten konnte. Der gut durchdachte Aufbau der Geschichte sorgt dafür, dass es dem Leser an keiner einzigen Stelle langweilig wird. Längen kommen in der Handlung nicht vor. Das Ende ist zwar etwas überraschend, doch sind die Bände 2 und 3 bereits erschienen.
Im Gegensatz zum hervorragenden Buch an sich, muss man die Übersetzung jedoch kritisieren. Ein Lektorat erfolgte offensichtlich überhaupt nicht. Anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass es fast keine Seite gibt, auf der nicht Wörter fehlen oder doppelt vorhanden sind. Das trübt den Lesespaß natürlich etwas. Vielleicht bekommt die Übersetzung ja früher oder später noch eine Überarbeitung spendiert. Trotzdem möchte ich allen Urban-Fantasy-Fans jedes Alters dieses Buch wärmstens empfehlen.

Fazit:
Eine humorvolle Urban-Fantasy. die sowohl jugendliche als auch erwachsene Leser zu fesseln vermag.

Taschenbuch
eBook
Taschenbuch im engl. Original
eBook im engl. Original

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Wildlife Photographer of the Year: Portfolio 25

Rosamund Kidman Cox (Herausgeber)
Wildlife Photographer of the Year: Portfolio 25

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Ein würdiges 25. Jubiläum

Klappentext:
For 50 years, the Wildlife Photographer of the Year competition has championed honest and ethical wildlife photography, while pushing the boundaries of artistic freedom, technical skill and narrative excellence. This powerful collection of pictures features all the winning photographs from the 2015 competition. The collections represents the work of many international photographers, both professionals and amateurs. The photographs are chosen by an international jury for their artistic merit and originality, from categories that together represent a diversity of natural subjects. The range of styles is also diverse, as is the genre of photography, whether action, macro, underwater, landscape or environmental reportage. Together this outstanding collection is a reminder of the splendour, drama and variety of life on Earth. Each stunning photograph is accompanied by an extended caption and there is an introduction by one of the world’s most respected nature photographers.

Rezension:
Seit 50 Jahren veranstaltet das Natural History Museum in London mit im Laufe der Zeit mehrfach wechselnden Sponsoren den jährlichen Wildlife-Photographer-of-the-Year-Wettbewerb. Seit 25 Jahren erscheinen die Siegerbilder auch in Buchform. Der vorliegende Band stellt also ein silbernes Jubiläum dar.
Auch in diesem Jahr bietet dieses Portfolio wieder das Beste vom Besten aus dem Bereich der Tier- und Natufotografie. Wie schon von den Vorgängern gewohnt, bekommen die Bilder den benötigten Raum, um wirken zu können. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hat jedes einzelne Bild die Seite für sich, oft sogar die ganze Doppelseite. Alleine diese Tatsache hebt diese jährliche Veröffentlichung aus der Masse der Bildbände hervor, in denen sich teilweise eine ganze Anzahl winzig wiedergegebener Bilder auf einzelnen Seiten drängeln. Auch die Druckqualität ist wie gewohnt überzeugend. Hinzu kommt, dass auch die technischen Daten der Bilder Erwähnung finden – auch das ist alles andere als selbstverständlich.

Fazit:
Für alle Fans der Naturfotografie sind diese Jahrbücher ein Muss.

Hardcover mit Schutzumschlag
auch in deutscher Übersetzung erhältlich / Hardcover mit Schutzumschlag

Roter Mond – 9 fantastische Geschichten

Birgit Otten (Hrsg.)
Roter Mond – 9 fantastische Geschichten

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Das Grauen des verfinsterten Mondes

Klappentext:
Der Blutmond – den Menschen ein dunkles Omen, geheimnisvoll und magisch. Grenzen verschwimmen, Tore öffnen sich, verborgene Kräfte erwachen. Die Nacht wird zum Schatten einer anderen Welt.
Dieses Buch lädt ein zur abenteuerlichen Reise unter dem roten Mond, zu Mythen, fremden Wesen und dunkler Magie.
Neun Autorinnen präsentieren in bislang unveröffentlichten Kurzgeschichten die fantastischen Seiten der Mondfinsternis – von bittersüß bis bitterböse. Mit spannenden, mystischen, heiteren und mitreißenden Beiträgen von Klara Bellis, Anke Höhl-Kayser, Monika Kubach, Ardy K. Myrne, Birgit Otten, Paula Roose, Katja Rostowski, Susanne Schnitzler und Andrea Tillmanns.

Rezension:
Eine Mondfinsternis, magische Kräfte erwachen – zumindest wenn man den an dieser Anthologie beteiligten Autorinnen glaubt. So unterschiedlich wie diese sind auch die Ereignisse, die sie während einer Mondfinsternis geschehen lassen. Gemeinsam ist den enthaltenen Kurzgeschichten nur, dass sie alle in den Bereich der Urban Fantasy fallen.
In „Nachtfalter“ von Birgit Otten begleitet der Leser eine alt-etruskische Dämonin durch unsere moderne Welt.
„Lichtverschmutzung“ von Andrea Tillmanns erzählt von einer Gruppe Jugendlicher, die eine Mondfinsternis abseits der namensgebenden Lichtverschmutzung ihrer Heimatstadt beobachten möchte.
Paula Roose nimmt den Leser mit zu einer genervten Ehefrau, die das Haus während einer Mondfinsternis nur verlässt, weil der Hund Gassi muss. Wer oder was dabei „Erlöst“ wird, erfährt der Leser erst ganz zum Schluss der Kurzgeschichte.
Eine überarbeitete Mutter verspricht ihrer kleinen Tochter, mit ihr zusammen die Mondfinsternis zu beobachten. „Mein alter Freund“ von Katja Rostowski berichtet, was beide dabei erleben.
Was macht eine Undinen-Prinzessin, die sich in einen Menschen verliebt, dessen Welt aber immer nur während Mondfinsternissen besuchen kann? Anke Höhl-Kayser nimmt den Leser in „Mondfinsternissonate“ mit in die Welt der Undinen.
In „Mondscheinpicknick“ von Monika Kubach lässt sich eine junge Frau von Freunden zu einem Picknick bei einer Burgruine überreden.
Ein Schüler verunglückt auf dem Schulhof. Wie unbeliebt er war, erkennt man an der mangelnden Trauer des Großteils seiner Mitschüler. Nur seine Freundin ist unglücklich und geht in ihrer Trauer in „The Story of Nobs“ von Susanne Schnitzler zu weit.
Klara Bellis‘ schon aus anderen Werken bekannter Lieblingsvampir Korwin hat in „Blutmond“ ein traumatisches Erlebnis.
Eine Werwölfin beschützt ihr Dorf vor einem Drachen, wie es bisher die Aufgabe ihres Vaters war. Ardy K. Myrne begleitet sie in „Drachenmond“ durch die Vollmondnacht.
Natürlich verlaufen all diese Nächte gänzlich anders als von den jeweiligen Protagonisten geplant, denn schließlich sind mystische Kräfte am Wirken. Der Stil unterscheidet sich dabei natürlich von Autorin zu Autorin, wobei der Zusammenhang mit einer Mondfinsternis mehr oder weniger Story-tragend ausfällt. Auch die beteiligten Wesen variieren erheblich. Deren Spektrum reicht von den allgemein bekannten Vampiren, Drachen und Werwölfen über eher selten in der Fantasy vertretene Wesen wie Undinen bis hin zu einer wohl selbst eingefleischten Fantasy-Fans unbekannten alt-etruskischen Dämonin. Für Abwechslung ist also gesorgt. Zu erwähnen ist noch, dass „Roter Mond“ ordentlich lektoriert wurde, was bei reinen eBook-Veröffentlichungen leider nicht selbstverständlich ist.

Fazit:
Kurzgeschichten-Freunde finden hier abwechslungsreiche Kost rund um Mondfinsternisse.

eBook

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Tobi Fischer
Veyron Swift und das Juwel des Feuers

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Von London nach Elderwelt

Klappentext:
Der verwaiste Tom Packard wird in die Obhut seines Patenonkels Veyron Swift gegeben. Für ihn beginnt ein Abenteuer jenseits der Grenzen unserer Welt.
Der kauzige Veyron ist Detektiv, aber kein gewöhnlicher. Sein Interesse gilt den Machenschaften von Kobolden, Vampiren und anderen finsteren Gestalten. Sein neuester Fall hat es in sich. Veyron ist auf der Spur des des Niarnin, eines unfassbar mächtigen Zauberjuwels, mit dem sich die Elemente kontrollieren lassen. Die Jagd führt Veyron und Tom in die fantastische Elderwelt voller Fabelwesen und Wunder, Schrecken und Gefahren.
Doch auch die Mächte der Finsternis haben es auf diesen magischen Edelstein abgesehen. Um ihn in ihren Besitz zu bringen, ist ihnen jedes Mittel recht.
Schon bald sitzen Tom und Veyron nicht nur ein Hexenmeister im Nacken, sondern auch eine Bande brutaler Terroristen. Es wird ein Rennen gegen die Zeit, denn ihr dämonischer Gegenspieler ist ihnen bereits einige Schritte voraus und steht kurz davor, seine dunklen Ziele zu erreichen.

Rezension:
Der 14-jährige Tom, der vor ein paar Monaten seine Eltern verlor, wohnte seitdem bei einer Tante, die jedoch nichts wichtigeres zu tun hatte, als Toms Erbe an sich zu bringen und dann zu verschwinden. Er befürchtet schon, jetzt ins Waisenhaus zu kommen, doch dann treiben Polizei und Jugendamt einen Patenonkel auf, den Tom noch gar nicht kannte. Doch dieser Patenonkel, Veyron Swif, ist eine Art Sherlock Holmes, nur dass er nicht Verbrecher sondern übernatürliche Wesen jagt. Und so kommt es, dass Tom wenig später zuerst in einen Mordfall und kurz darauf sogar in eine Flugzeugentführung hineingezogen wird. Doch die endet gänzlich anders, als es die Entführer geplant hatten.
Die Geschichte, die wie ein typisches Jugendbuch beginnt, wandelt sich schnell ins Genre Urban Fantasy, doch wenig später kommt eine Krimi-Handlung hinzu, die sich rasch zu einem Thriller entwickelt. Erst nach einigen Kapiteln findet das Buch zur Fantasy zurück. Bei einem solchen Genre-Mix ist es natürlich nicht verwunderlich, dass auch die Handlung nie vorhersehbar ist. Doch das ist selbstverständlich positiv zu werten. Wer will schon gleich am Anfang wissen, wo die Story hinführt? Deshalb sei hier auch nicht mehr zur weiteren Handlung verraten.
Im Gegensatz zu den meisten derartigen Büchern ist der Hauptprotagonist Tom, aus dessen Perspektive der Leser das Abenteuer verfolgt, fast nie der aktive Part der Handlung. Meist wäre er froh, überhaupt nicht dabei sein zu müssen. Was bei einem Großteil der Abenteuer, die er mit seinem Patenonkel erlebt, durchaus verständlich ist.
Der Autor Tobi Fischer schaffte es, trotz der vielen überraschenden Wendungen eine in sich geschlossene Geschichte ohne innere Widersprüche zu erzählen. Alles klärt sich am Ende logisch auf. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Alles scheint abgehandelt und aufgeklärt zu sein. Doch die nächsten beiden Bände sind bereits erhältlich und warten auf den Leser.
Abschließend bliebe die Frage zu klären, für welches Lesealter „Veyron Swift und das Juwel des Feuers“ zu empfehlen ist. Hier ist eine Antwort nicht ganz einfach. Über weite Teile erscheint das Buch als Jugend- oder auch All-Age-Fantasy. Speziell im Mittelteil gibt es allerdings einige Abschnitte, deren Handlung für jüngere Leser zu heftig sein könnte, weshalb ich das Buch eher für etwas ältere Jugendliche und interessierte Erwachsene empfehlen würde.

Fazit:
Eine abwechslungsreiche Fantasy-Geschichte mit Abstechern in diverse andere Genres.

Taschenbuch
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