Das Amulett des Trebeta

Marie Gräff
Das Amulett des Trebeta

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Allein unter Geistern

Klappentext:
Von einem Mädchen, das keine Lust hatte, tot zu sein.
Einer Wette mit Gott.
Und dem, was geschieht, wenn Gott dem Schicksal ein Schnippchen schlägt.
Die Eifel im Februar 1817: Dorftrottel Willy bekommt unerwarteten Besuch. Sie heißt Helene, ist tot – und sie hat einen Plan. Mit Willys Hilfe will sie in ihre Heimatstadt Trier zurückkehren, um dort eine Wette mit Gott zu gewinnen.
Für den jungen Willy beginnt das Abenteuer seines Lebens. Hin- und hergerissen zwischen aufdringlichen Geistern, finsteren Prophezeiungen und dem Versuch, die Wette zu gewinnen, muss er seine ganz eigenen Kämpfe bestehen. Und sich immer wieder einer Frage stellen: Hat er die Macht, das Schicksal zu verändern, oder ist alles bereits seit Urzeiten vorbestimmt?
Historische Phantastik mal ganz anders: Frech, unkonventionell, packend. Und mit einem originellen Erzähler: Gott selbst.

Rezension:
Ein verregnetes Jahr und ein strenger Winter führen zu einer Hungersnot in der Eifel des frühen 19. Jahrhunderts. Als der Bauernjunge Willy im Wald nach Eicheln sucht, damit er und seine Familie nicht verhungern, trifft er unerwartet auf den Geist eines Mädchens namens Helene. Dieser ist überzeugt, wieder ins Leben zurückkehren zu können, wenn er eine Wette mit Gott höchstpersönlich gewinnt. Da es aber nur sehr wenige Menschen mit der Gabe, Geister sehen und hören zu können, gibt, überredet Helene Willy, sie nach Trier zu begleiten, denn genau dort müssten sie gemeinsam das Schicksal ändern, um die Wette zu gewinnen. Nach anfänglichem zögern stimmt Willy zu, denn aus Trier kam auch das letzte Lebenszeichen seines vor Jahren verschwundenen Vaters.
Alles in allem erscheint dies als ein recht ungewöhnliches Setting für einen Fantasy-Roman. Um es aber gleich vorwegzunehmen: Es funktioniert. Willy und Helene, die zunächst nur eine Zweckpartnerschaft eingehen, respektieren sich im Laufe des gemeinsamen Abenteuers immer mehr. Natürlich läuft sowohl Helenes Versuch, das Schicksal zu verändern, als auch Willys Suche nach dem Grab seines Vaters völlig anders als erwartet. Auf den Leser wartet so manche überraschende Wendung, kommt doch auch noch ein alter Wächter, der ein gefährliches Geheimnis zu hüten hat, ins Spiel. Marie Gräffs Geschichte kann den Leser nicht zuletzt durch diese Überraschungen fesseln. Lediglich die eingestreuten Zwischenkapitel, in denen Gott persönlich die Geschehnisse ironisch kommentiert, tragen zur Handlung, die sich grob an einer alten Trierer Sage orientiert, nicht viel bei und unterbrechen diese eher unnötig.

Fazit:
„Das Amulett des Trebeta“ ist ein eher ungewöhnliches Fantasy-Abenteuer, das seinen eigenen Reiz abseits des Mainstreams besitzt.

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Die Mississippi-Bande

Davide Morosinotto
Die Mississippi-Bande

Übersetzung Cornelia Panzacchi

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Die kaputte Taschenuhr

Klappentext:
Alles begann mit dem Mord an Mr. Darsley. Oder vielleicht auch nicht. Wenn ich es mir recht überlege, begann es eigentlich ein paar Wochen zuvor. An dem Nachmittag, als wir durch die Sümpfe des Bayou paddelten, um ein paar Fische zu fangen. Was wir stattdessen fingen, war eine verbeulte Blechdose, in der drei Dollar lagen. Drei Dollar! Dafür würden wir uns etwas im Katalog bestellen. Noch ahnten wir nicht, dass wir mit dieser Bestellung das größte Abenteuer unseres Lebens auslösen würden …

Rezension:
Te Trois, wie Peter als 3. Sohn von allen gerufen wird, lebt mit seinen Brüdern und seiner verwitweten Mutter in den Bayous, der Sumpfwildnis in der Umgebung New Orleans’. Seine besten Freunde sind Eddie, der Sohn des örtlichen Arztes, und Julie, deren Mutter oft ‚Besuch‘ von fremden Männern bekommt, worin auch der Grund liegt, dass ihr kleiner Bruder Tit schwarz ist. Wegen deren unmoralischen Mutter ist es Te Trois und Eddie eigentlich auch verboten, Umgang mit Julie zu pflegen. Doch das hindert die 3 Freunde – 4, wenn man Tit mitzählt – natürlich nicht daran, möglichst viel Zeit zusammen in den Sümpfen zu verbringen. Beim Angeln ‚fangen‘ sie eine Blechbüchse mit 3 Dollar darin. Insbesondere für Te Troi und Julie ein unvorstellbares Vermögen! Sie beschließen, sich aus einem Versandhauskatalog gemeinsam einen Revolver samt Munition zu bestellen. Als das Päckchen endlich ankommt, liegt darinnen jedoch nur eine kaputte Taschenuhr. Nachdem ein Fremder versucht, ihnen diese Uhr zuerst mit Tricks und schließlich sogar mit Waffengewalt abzunehmen, beschließen die Freunde, persönlich das Versandhaus in Chicago aufzusuchen – eine Reise von über 800 Meilen Luftlinie, und das fast ohne Geld! Zu dem Zeitpunkt ahnen sie nicht, dass das ganze mit einem alten Mordfall zusammenhängt.
Mit dem Setting im Umfeld des Mississippis erinnert Davide Morosinottos Jugendabenteuer an Tom Sawyers und Huckleberry Finns Abenteuer. Das ist natürlich kein Zufall und wird durch die künstlerisch hochwertige Gestaltung des Covers noch unterstützt. Ein Schriftsteller namens Mark Twain wird während der Flussreise der Freunde sogar am Rande erwähnt. Das Abenteuer der Misssissippi-Bande ist jedoch völlig eigenständig und bedient sich ansonsten kaum an Elementen des Vorbildes. Während Huckleberry bei Mark Twain eigentlich nur auf der Flucht ist, haben die Freunde hier ein konkretes Ziel.
Te Trois und in noch größerem Maße Julie und ihr kleiner Bruder stammen aus sozial zerrütteten Verhältnissen. Ihnen fällt es nicht schwer, ihre Heimat, die speziell Julie keine wirkliche Heimat ist, hinter ich zu lassen. Ihr Freund Eddie, der als einziger ein ‚richtiges‘ Elternhaus hat, schließt sich ihnen hauptsächlich aus Forscherdrang an. Die verschiedenen Abschnitte des Abenteuers werden dabei jeweils aus dem Blickwinkel eines der Freunde erzählt, was auch an den an die Interessen des jeweiligen Erzählers angepassten Kapitelbildern deutlich wird. Dabei kann die Geschichte ihren Leser von Anfang an fesseln, kann doch auch dieser die Zusammenhänge nicht so schnell erkennen.
Die auch stilistisch sehr gut verfasste, interessante Story, hätte eigentlich 5 Sterne verdient, wenn … ja, wenn da nicht das letzte Kapitel, das praktische einen Epilog darstellt, wäre. Dieses handelt mehr als 6 Jahrzehnte nach der abenteuerlichen Reise. Darin erfährt der Leser zwar, was aus den Freunden im Laufe ihres Lebens wurde, das Ende des eigentlichen Abenteuers wird darin jedoch nur in Kurzform und noch dazu unvollständig erzählt. Viele Fragen – wie zum Beispiel ob der Mörder eigentlich zur Rechenschaft gezogen wurde – bleiben unbeantwortet. Somit muss man leider feststellen, dass dieses misslungene Ende das ansonsten sehr gute Buch in gewisser Hinsicht etwas ruiniert. Schade. Der Rest des Buches ist es aber trotzdem wert, gelesen zu werden. Denn der ist wirklich gut.

Fazit:
„Die Mississippi-Bande“ ist ein gelungenes Jugendabenteuer in einem fast schon nostalgischen Setting – mit leider etwas schwachem Ende.

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Schweinerei an der Havelchaussee

Maryanne Becker
Schweinerei an der Havelchaussee

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Das Geheimnis des blutigen Messers

Klappentext:
Knackig, spannend und kriminell gut
Bernd bricht zur abendlichen Gassi-Runde mit dem Hund auf. Weil er seine Ruhe haben will, darf Charlotte ihn nicht begleiten. Frustriert steigert sie sich in die Vermutung hinein, Bernd habe sich mit einer jüngeren Blondine verabredet. Sie sinnt auf Rache und ertränkt ihren Ärger in Alkohol. Am nächsten Tag ist der Hund wieder zu Hause, von Bernd fehlt aber jede Spur …

Rezension:
Ihr Mann Bernd will den Hund unbedingt alleine ausführen. Chalotte kann sich nicht vorstellen, dass er wirklich nur seine Ruhe haben will, und während sie schon sehr konkrete Vorstellungen hat, mit welcher – deutlich jüngeren – Frau er sich unterwegs trifft, plündert sie die Weinvorräte. Geweckt wird sie erst durch wütende Nachbarn, die sich beschweren, weil der Hund seit Stunden bellt, um hereingelassen zu werden. Doch wo ist Bernd abgeblieben? Charlotte ist sich sicher, dass diese andere Frau ihre Hände im Spiel haben muss.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Maryanne Becker legt in ihrem Kurzkrimi gleich mehrere Spuren, bei denen der Leser zunächst natürlich nicht wissen kann, welche der Wahrheit mehr oder weniger näher kommt. Oder führen etwa alle in die Irre? Um das zu erfahren, muss man das (e-)Büchlein schon selbst lesen.
Für die Verhältnisse der booksnacks-Reihe gehört diese Kurzgeschichte schon zu den längeren Werken. Das führt unter anderem auch dazu, dass genügend Raum bleibt, Charlotte als Hauptfigur nach und nach aufzubauen. Das kommt einem wirklichen Spannungsaufbau, wie er bei manchen Ultra-Kurzgeschichten der Reihe gar nicht möglich wäre, natürlich entgegen. Wenn man dann die sehr realistisch beschriebene Gegend im Berliner Westen auch noch selbst kennt, stellt das beim Lesen einen zusätzlichen Bonus dar.

Fazit:
„Schweinerei an der Havelchaussee“ kommt als wirklich überraschende Kurzstory daher.

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Cornwall und Südengland

Kai-Uwe Küchler, Manfred Küchler
Cornwall und Südengland

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Der Süden Britanniens

Klappentext:
Cornwall, vom Golfstrom verwöhnt, bietet nicht nur liebliche Landschaften mit beinahe mediterranem Klima. Die zerklüfteten Felsen an der Atlantikküste vermitteln wilden Zauber, während die Strände am Ärmelkanal im Sommer zum Baden einladen. Cornwall und Südengland überraschen den Mitteleuropäer in ihrer Vielgestaltigkeit, berühmt sind die englischen Gärten, aber auch Natur pur, einsame Wanderungen entlang der zumeist unverbauten Küste oder im größten Naturpark Europas, dem Dartmoor, wo schon Sherlock Holmes mit seinem Partner Dr. Watson den Hund der Baskervilles entlarvte. Geschichtsträchtige Bauten und Städte künden von einer bewegten Vergangenheit und selbst aus prähistorischer Zeit sind rätselhafte steinerne Zeugnisse zu finden, so etwa das geheimnisvolle Stonehenge und natürlich König Artus Tintagel am Atlantik. Schlösser und Burgruinen sowie der Charme des ganzen Landstrichs verführten auch viele Filmemacher. Die Reise beginnt im Osten Südenglands, wo schon vor der Einfahrt in Dover die hellen Kreidefelsen mit der mächtigen Festung Dover Castle den Besucher begrüßen. Sie endet am südwestlichsten Zipfel Cornwalls an Land’s End. Herausragende Fotos und eine spannende Reiseerzählung mit sorgfältig recherchierten Fakten nehmen Sie mit auf die Fahrt kreuz und quer durch Cornwall und Südengland.

Rezension:
Dieser Bildband des Fotografen Kai-Uwe Küchler, der als Hardcover mit Schutzumschlag geliefert wird, zeigt die Schönheit des Südens Großbritanniens. Dabei folgt die Reise der Kanalküste von Ost nach West und begibt sich immer wieder auch etwas tiefer ins Landesinnere hinein, wobei London allerdings großräumig umgangen wird. Auch wenn Cornwall das Ziel der Reise ist, stellt es keinesfalls den alleinigen Schwerpunkt dar. Die erläuternden Texte werden vom Vater des Bildautors, Manfred Küchler, beigesteuert.
Fans der Gegend kennen deren landschaftlichen Reize natürlich längst. Diese werden dem Betrachter in qualitativ hochwertigen Bildern in einwandfreier Druckqualität auf gutem Hochglanzpapier präsentiert. Bedauerlich ist nur, dass sich überwiegend jeweils 4 Fotos 1 Doppelseite teilen müssen. Vom optischen Eindruck her wäre da weniger oftmals mehr gewesen. Zugutehalten muss man diesem Buch allerdings seinen für Bildbände dieser Qualität recht günstigen Preis.

Fazit:
Allen Fans der britischen Südküste kann dieser Bildband, der gute Druckqualität mit einem günstigen Preis verbindet, empfohlen werden.

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Frost & Payne – Das Protokoll

Luzia Pfyl
Frost & Payne – Das Protokoll

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Tohuwabohu an allen Fronten

Klappentext:
Das Gefängnis scheint ihnen diesmal sicher zu sein. Zu viele Beweise sprechen gegen ihre Unschuld – sind sie tatsächlich verantwortlich für Inspektor Flannagans Tod? Frost erleidet einen Zusammenbruch. Hat sie wirklich versagt? Wird Payne die Zusammenarbeit mit ihr beenden?
Cecilia trifft eine folgenschwere Entscheidung, während Michael Cho eine Verschwörung aufdeckt, die offenen Krieg innerhalb der Dragons bedeuten könnte. Sein Leben ist in höchster Gefahr – und er hat niemanden, dem er noch vertrauen kann.

Rezension:
Frost und Payne sitzen immer noch in Untersuchungshaft. Da die Reihe aber noch weitergehen soll, kann man wohl sicher sein, dass sich das ändern wird. Aber auch Michael Cho steckt in Schwierigkeiten und muss sehen, wie beziehungsweise ob er da mit heiler Haut herauskommt. Und der Schöpfer der Mechanischen Kinder hat auch noch einiges vor. Turbulenzen sind also abzusehen.
Das Getriebe von Luzia Pfyls Steam-Punk-Reihe läuft sich ein. Die Geschichte wird immer runder, wobei man allerdings erneut feststellen muss, dass Steam Punk im klassischen Sinn in dieser Reihe kaum eine Rolle spielt. Das Ende ist diesmal in allen Handlungssträngen besonders offen, was wohl auf einen bevorstehenden vorläufigen Höhepunkt hindeutet. Viele Informationen verdichten sich. Lediglich zum Rätsel um Paynes verschwundene Tochter, das den Leser bereits seit Band 1 begleitet, gibt es nach wie vor nicht den kleinsten Hinweis. Da hilft wohl (schon wieder) nichts, als auf den nächsten Band zu warten.

Fazit:
Mit Band 5 gewinnt die „Frost & Payne“-Reihe zunehmend an Fahrt.

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Ein MORDs-Team – Band 15 – Das zerbrochene Glas

Andreas Suchanek
Ein MORDs-Team – Band 15 – Das zerbrochene Glas

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Das gläserne Haus

Klappentext:
Mason, Olivia, Randy und Sonja werden mit einem Diebstahl am Pinehearst College konfrontiert. Ein wichtiger Prototyp wurde entwendet. Gleichzeitig macht sich Randy daran, die Bilder der Gründungsurkunde auszuwerten. Er will endlich den verborgenen Ratssaal der Dynastien finden.
Unterdessen erkundet Danielle weiter das Internat. Sie entdeckt zahlreiche Merkwürdigkeiten. Was steckt wirklich hinter der Einrichtung? Und wo befindet sie sich tatsächlich?

Rezension:
Während Danielle immer noch im ‚Internat‘ festsitzt, wollen Randy, Mason und Olivia endlich mehr über die 5. Dynastie erfahren und nebenbei das Geheimnis der Gründungsurkunde aufdecken. Doch dann wird im College ein experimentelles Gerät gestohlen – und Brukers Hauptverdächtiger ist ausgerechnet Randys Freund.
Im 3. Band der 2. Staffel seiner „Ein MORDs-Team“-Reihe liefert Autor Andreas Suchanek seinen Lesern endlich ein paar Antworten. Doch keine Sorge; es bleiben noch genügend offene Fragen bestehen, um die Handlung für die kommenden Bände sicherzustellen. Wie es der Leser dieser Reihe schon gewohnt ist, bleibt das Spannungsniveau auch in diesem Band wieder beständig hoch.

Fazit:
Der Suchtfaktor dieser Reihe bleibt nach wie vor ungebrochen.

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Das Gold der Dämonen

Cedric Balmore
Das Gold der Dämonen

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Der Dämon und seine Diener

Klappentext:
Kisten voller Gold, versteckt in einer Höhle auf einer kleinen Insel in der Karibik, die nur darauf warten, geborgen zu werden. Die Aussicht auf unermesslichen Reichtum lässt 3 Männer und 2 Frauen schon vor der Ankunft auf der Insel Mordpläne schmieden, um möglichst wenig von dem Gold abgeben zu müssen. Vor allem John Proone trägt sich mit dem Gedanken, den Schatz ganz alleine zu bergen. Glühende Augen, die nachts von der Insel übers Meer blicken, sollten den Abenteurern Warnung genug sein, dass ihr Vorhaben schwierig sein würde. Als sie den Schatz schließlich finden, müssen sie feststellen, dass dieser von einem Dämon bewacht wird, der nicht bereit ist, das Gold mit den Eindringlingen zu teilen. Wenn nötig, schickt er die Toten zurück ins Leben, um sich das Gold der Dämonen von Proone zurückzuholen …
In den 70er-Jahren belebte eine neue Generation von phantastischer Literatur das in Deutschland recht angestaubte Genre, die der Heftromane. Eine Vielzahl von Reihen und Serien bot jedem Geschmack die passenden Geschichten. Das Format des E-Books macht es nun möglich, die Kleinode deutscher Pulp-Fiction ins digitale Zeitalter hinüberzuretten und einer neuen Generation von Lesern zugänglich zu machen.

Rezension:
Das alte Tagebuch eines spanischen Schiffsoffiziers berichtet von einem unermesslichen Schatz, der auf einer kleinen Karibikinsel versteckt ist. 5 recht unterschiedliche Abenteurer machen sich auf den Weg, diesen zu heben. Doch schon bevor sie ankommen, überlegen alle, wie sich dieser Personenkreis verkleinern lässt. Überleben wird nur derjenige, der den anderen zuvorkommt. Doch bald zeigt sich, dass die ‚Kameraden‘ nicht die größte Gefahr darstellen.
Cedric Balmores „Das Gold der Dämonen“ beginnt als Abenteuer-Krimi, biegt dann jedoch bald ins Fantasy- und besonders ins Horror-Genre ab. Stilistisch ähnelt es ‚Groschenromanen‘. Dabei wird jedoch nicht eindeutig erkennbar, ob es lediglich im Stil der 70er-Jahre-Heftromane verfasst wurde oder die relativ kurze Geschichte wirklich einem solchen entstammt und hier nur eine eBook-Zweitverwerdung findet. Obwohl der Klappentext schon viel vom Inhalt vorwegnimmt, bleibt die Handlung im Detail interessant, da sich der Leser natürlich fragt, wer – wenn überhaupt – überlebt, und ob es jemanden gelingt, den Dämon auszutricksen und den Schatz zumindest teilweise an sich zu bringen.

Fazit:
Ein Horror-Abenteuer-Krimi vor exotischer Kulisse für die leichte Unterhaltung zwischendurch.

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eBook

Horizon – 1 – Aufbruch ins Ungewisse

Amanda Laurie
Horizon – 1 – Aufbruch ins Ungewisse

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Des Königs Bastard

Klappentext:
„Horizon – Aufbruch ins Ungewisse“ ist der Auftakt zur neuen Fantasy-Reihe von Amanda Laurie.
Nachdem er fernab der Heimat erzogen wurde, wird der sechzehnjährige Corin von seinem Vater, dem König, an den Hof nach Carbonn beordert. Widerwillig fügt er sich dieser Entscheidung.
Doch fühlt er sich auf Burg Carbonn nicht wohl. Selbst das Zusammensein mit seinem älteren Bruder ist für ihn eine Herausforderung, da beide nicht unterschiedlicher sein könnten.
Indes verfolgt der König große Pläne, die auch das Schicksal seiner Söhne mit einschließen. Denn das magiebegabte Volk von Lindoras ist seiner Familie noch einen Gefallen schuldig, und diesen möchte er endlich einfordern.
Als Corin schließlich von seiner besonderen Gabe erfährt, steckt er bereits mitten in einem großen Abenteuer ?

Rezension:
Corin wächst bei seiner Mutter, seinem Stiefvater und den Halbgeschwistern auf einem Bauernhof auf. Seinen leiblichen Vater, den König höchstpersönlich, mit dem seine Mutter einst eine Affäre hatte, hat er nur ein einziges Mal kennengelernt. Doch jetzt entschließt dieser sich überraschend, Corin an den Hof zu holen. Obwohl der sich dort überhaupt nicht wohlfühlt, bleibt ihm keine Wahl.
Amanda Laurie lässt ihren Helden Corin seine Abenteuer in einer mittelalterlich anmutenden Welt erleben. Im Vordergrund steht dabei Corins Entwicklung vom Bauernjungen zum Prinzen. Zumindest in diesem Auftaktband spielt das Fantasy-Element nur eine untergeordnete Rolle und trägt kaum zur eigentlichen Handlung bei. Vielmehr konzentriert sich diese auf das schwierige Verhältnis des Jungen zu seinem Vater und dessen anderen Sohn. Speziell gegen Ende wird dabei deutlich, dass Corins eigentliches Abenteuer gerade erst beginnt.
Auffallend ist, dass die Namen überwiegend französisch wirken, was bei deutscher Abenteuer- und Fantasy-Literatur eher eine Ausnahme ist. Der Schreibstil der Autorin bleibt stets angenehm ruhig und verzichtet größtenteils auf Action-Elemente. Dem Leser dieses Jugendabenteuers mit Fantasy-Elementen wird stattdessen die Gefühlswelt des Helden nahegebracht, wobei einzelne Szenen auch aus anderen Blickwinkeln erzählt werden. Der Aufbau der Geschichte führt dazu, dass man am Ende dieses Bandes fast zwangsläufig im nächsten weiterlesen möchte. Vielleicht bekommt die Fantasy in der weiteren Handlung ja noch einen größeren Stellenwert?

Fazit:
„Aufbruch ins Ungewisse“ stellt den gelungenen Auftakt einer neuen Jugendabenteuer-Reihe dar.

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Taschenbuch
eBook

The Stock Market Murders

Craig Stephen Copland
The Stock Market Murders

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Tote Mathematiker

Klappentext:
THE STOCK MARKET MURDERS. A young man’s friend has gone missing. Holmes and Watson go with him to Birmingham to help look for him. What they find is horrifying. Two more bodies of young men turn up in London. All of the victims are tied to Cambridge University. All are also tied to the financial sector of the City and to one of the greatest fraud ever visited upon the citizens of England. The story is based on the true story of James Whitaker Wright and is inspired by the original Sherlock Holmes story, The Stock Broker’s Clerk. Any resemblance of the villain to a certain American politician is entirely coincidental.

Rezension:
Seit Dr. Watson verheiratet ist und eine Arztpraxis betreibt, sieht er seinen alten Freund Holmes nur noch unregelmäßig. Doch eines Wochenendes taucht dieser unangekündigt in Begleitung eines Klienten bei ihm auf. Der macht sich Sorgen um einen Freund aus Studententagen, der plötzlich nicht mehr erreichbar ist. Als sich alle zusammen zur Wohnung des Freundes begeben, finden sie ihn erhängt vor. Wenig später stellt sich heraus, dass noch 2 andere ehemalige Mathematikstudenten des Freundeskreises auf mysteriöse Weise starben. Im Gegensatz zur Polizei, die von Unfällen und Selbstmord ausgeht, vermutet Holmes mehr dahinter. Gibt es einen Zusammenhang mit einer dubiosen Finanzfirma, mit der alle Getöteten in unterschiedlicher Weise zu tun hatten?
Fans des berühmten Detektivs aus der Baker Street kennen alle Originalgeschichten wohl schon auswendig. Da freut es natürlich, dass es mittlerweile unzählige neue Sherlock-Holmes-Stories gibt. Zu Beginn trifft Craig Stephen Coplands Geschichte das Feeling der Originale auch recht gut. Der größte Unterschied zu diesen besteht wohl in diversen sexuellen Andeutungen, die in den viktorianischen Kurzgeschichten natürlich undenkbar gewesen wären. Später verlagert ich die Handlung jedoch auf den Gerichtsprozess gegen den Inhaber der Finanzfirma. Hier tauchen Holmes und Watson nur noch als Zuschauer im Gerichtssaal auf. Die weitere Handlung erinnert stark an diverse amerikanische Gerichtsserien. Vom erwarteten Sherlock-Holmes-Feeling findet sich hier leider keine Spur. Erschwerend kommt hinzu, dass die ursprünglichen Morde nicht wirklich aufgeklärt werden können.
Im Nachwort wird darauf hingewiesen, dass sich der Teil des Buches, der den Finanzskandal betrifft, eng an den tatsächlichen Skandal um den Bau der Bakerloo-Linie der Londoner U-Bahn anlehnt. Das macht die Enttäuschung des Sherlock-Holmes-Fans aber auch nicht wieder gut.

Fazit:
Dieser Neo-Sherlock-Holmes gerät im hinteren Teil des Buches leider auf thematisch enttäuschende Abwege.

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Taschenbuch
Taschenbuch im Großdruck
eBook

Die Perle

Bettina Wagner
Die Perle

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Extraleckerer Käse

Klappentext:
Schiller ist überzeugt davon, das perfekte Verbrechen begangen zu haben. Wer soll die Lebensmittelvergiftung seiner Frau als Mord entlarven? Doch er hat die Rechnung ohne seine Perle Anna gemacht …

Rezension:
Schiller hat es lange geplant, heute ist der große Tag. Endlich wird er seine schon lange nicht mehr geliebte Frau los. Die Dosis hochgiftigen ‚Spezial‘-Schimmel kann sie nicht überleben. Um keinen Verdacht zu erwecken, hat er selbst auch etwas davon gegessen, aber natürlich nur in einer Menge, die nicht wirklich gefährlich ist. Der Plan scheint aufzugehen, denn niemand verdächtigt ihn …
Wie es bei den booksnacks üblich ist, ist auch diese Kurzgeschichte wirklich kurz. Genau gesagt füllt die eigentliche Story (je nach Reader) nur etwa 4 Seiten. Trotz dieser Kürze bietet sie jedoch ein durchaus überraschendes Ende – das erstaunlicherweise nicht in der Überführung des Täters besteht. Ergänzt wird diese Geschichte durch eine Leseprobe eines umfangreicheren Werks der Autorin.

Fazit:
Dieser booksnack bietet einen humorvollen (Ultra-)Kurzkrimi.

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eBook