Michael Atamanov
Kräutersammler der Finsternis – 1 – Der Videospieltester
Übersetzung: Carola Kern
Amra im „Reich ohne Grenzen“
Klappentext:
Wärst du bereit, umsonst zu arbeiten? Würdest du über 60 Stunden pro Woche ohne Gehalt und ohne einen einzigen freien Tag für ein großes Unternehmen schuften, das dir eine ungewisse Bezahlung zu einem späteren Zeitpunkt verspricht? Das Risiko würdest du nicht eingehen, oder? Doch was wäre, wenn der Job darin bestünde, ein supermodernes MMORPG-Fantasiespiel zu spielen, und das wäre das Einzige, was du richtig gut kannst? Außerdem wäre dein Ingame-Partner jemand, der dir sehr viel bedeutet … und diese Person lebt bereits ein virtuelles Leben. Würde die ungewisse Bezahlung, die dir in der Zukunft winkt, dann verlockend sein? Lass es auf einen Versuch ankommen!
Rezension:
Timothy braucht dringend einen Job, denn auf seinem Konto herrscht extreme Ebbe. Mit Online-Rollenspielen kann er sich und seine kleine Schwester schließlich nicht ernähren. Oder doch? Der Konzern, der hinter dem gerade immer populärer werdenden „Reich ohne Grenzen“ steht, sucht professionelle Spieletester. Den Einstellungstest besteht er, doch hat sein neuer Job gleich mehrere Haken. Zum einen kann er als Bezahlung nur das in der virtuellen Welt erspielte virtuelle Geld in reales umtauschen, zum anderen kann er sich seinen Charakter nicht selbst aussuchen, denn die Chefetage will durch die neuen Tester vor allem bisher unpopuläre Charaktere promoten. Timothy soll im Spiel zum Goblin Amra werden. Aber wie soll er als Goblin nennenswert Spielgeld verdienen? Immerhin stellt die Spielanleitung für diese Wesen unter anderem folgende Regeln auf: 50 % Strafe auf Intelligenzsteigerungsrate, 50 % Strafe auf Stärkesteigerungsrate, 20 % Strafe auf verdiente Erfahrung. Trotzdem nimmt Timothy an – und lebt in Zukunft mehr in der virtuellen als der realen Welt.
Ich muss zugeben, dass mich dieses Buch gleich in mehrfacher Hinsicht überrascht hat. Das fängt schon beim Protagonisten an. Bei einem russischen Autor hätte ich eigentlich einen Dimitri Iwanowitsch oder so ähnlich als Helden erwartet. Stattdessen bekommt man einen Timothy. Gut, genaugenommen ist das gar nicht so verwunderlich. Auch deutsche Autoren verwenden schließlich gerne englischsprachige Hauptfiguren. Allerdings habe ich auch nie zuvor ein Buch gelesen, dessen Handlung zwischen einer virtuellen und der (im Buch) realen Welt hin und her springt, wie es hier der Fall ist. Aus diesem Grund fällt auch die Genre-Zuordnung schwer. Die Rahmenhandlung kann man in der SciFi einordnen, denn die Technik, mit deren Hilfe die Spieler in die Spielewelt eintauchen, überragt unsere gegenwärtige deutlich. Außer Bild, Ton und Haptik bekommen die Spieler sogar Geschmäcker und Gerüche zu spüren. Auch kommen Timothys erfolgreiche Kollegen mit fliegenden Autos zur Arbeit. Bei der In-Spiel-Welt handelt es sich dagegen um eine typische, mittelalterlich geprägte Fantasy-Welt mit Magie und den ‚üblichen Verdächtigen‘ wie Goblins, Vampiren und anderen guten Bekannten.
Der Wechsel zwischen den beiden unterschiedlichen Settings macht beim Lesen durchaus Spaß. Dabei kommt es auch in der ‚realen‘ Welt zu Interaktionen zwischen den Spielern unterschiedlicher virtueller Charaktere, genau wie sich diese im späteren Verlauf auch innerhalb des Spieles über ‚externe‘ Themen austauschen. Gerade das macht einen besonderen Reiz dieses Buches aus. Durch die Statusmeldungen des Spiels bleibt die futuristische Computerwelt auch in der Fantasy-Handlung ständig präsent. Die sozialen Probleme, mit denen Timothy und seine körperbehinderte Schwester außerhalb des Spiels zu kämpfen haben, bleiben dabei nur eine Nebenhandlung.
Mit diesem Buch beschreitet Michael Atamanov eine mit bisher völlig unbekannte Grundidee, die durch ihren gelungenen Storyaufbau und den gut und interessant zu lesenden Stil überzeugen kann. Beim recht abrupten Ende dieses Bandes wünscht man sich, dass der nächste recht schnell in deutscher Übersetzung erscheint.
Fazit:
Diese ungewöhnliche, ständig zwischen SciFi und Fantasy pendelnde Handlungsidee haucht beiden Genres neues Leben ein.
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