Tobias Damaschke
Der Kreis des Blutes – 1 – Die Schatten des Krieges
Wege zum Turnier
Klappentext:
1. Band der High Fantasy-Reihe.
Seit zweihundert Jahren herrscht zwischen den verfeindeten Kaiserreichen Mathalien und Tror ein Waffenstillstand. Als Oberst Tiroh von Tarlas jedoch zusammen mit Dutzenden weiteren hohen Offizieren Mathaliens in die Hauptstadt Taranis vorgeladen wird, scheinen sich die Anzeichen zu mehren, dass es Kräfte geben könnte, denen diese Waffenruhe ein Dorn im Auge ist. Und während die Vorbereitungen für das alle vier Jahre stattfindende Drachenturnier anlaufen, bemerkt er vor allem bei der Kirche eine drastische Verschärfung des Tons gegenüber dem trorschen Feind im Westen…
Zur gleichen Zeit sieht der Jägerssohn Taron Tarlas keinen anderen Weg seinem kranken Vater und dem von Seuchen geplagten Dorf zu helfen, als bei dem Drachenturnier teilzunehmen und weit genug zu kommen, um das Geld für die teure Arznei zu gewinnen. Auf der langen Reise nach Taranis drohen ihm jedoch tödliche Gefahren – was neben ihm auch seiner Schwester Nira bewusst ist, die einst geschworen hat, Taron unter allen Umständen zu beschützen. Als sie aufbrechen, konnten sie noch nicht ahnen, in welchen Kreislauf der Gewalt sie hineingeraten sollten…
Rezension:
Taron ist ein guter Bogenschütze und träumt schon lange davon, am berühmten Drachenturnier in der Hauptstadt teilzunehmen. Bisher fehlte ihm jedoch das Startgeld. Als sein Vater jedoch wie viele andere Einwohner des Dorfes schwer erkrankt und ihm ein kaiserlicher Gesandter auch noch eine Empfehlung ausstellt, die ihm die kostenlose Teilnahme ermöglicht, macht er sich auf den Weg. Das Preisgeld würde für die teure Medizin reichen. Seine Schwester und selbsternannte Leibwächterin Nira begleitet ihn. Oberst von Tarlas wird vom Kaiser in die Hauptstadt geladen. Er und einige andere Offiziere ahnen nicht, was dieser von ihnen will.
Am Anfang dieses Auftaktbandes zu Tobias Damaschkes Fantasy-Reihe „Der Kreis des Blutes“ könnte man als Leser den Eindruck bekommen, es wäre (einzig) die Geschichte des 15-jährigen Taron und seiner 14-jährigen Schwester Nira, die in einem abgelegenen Dorf leben und sich auf den Weg in die ferne Hauptstadt machen. Man fragt sich, wie die eingestreuten Abschnitte um Oberst Tiroh von Tarlas, der mit seinen Begleitern auch auf dem Weg in die Hauptstadt ist, dazu passen könnten. Lange laufen beide Handlungsstränge berührungslos nebeneinanderher. Erst kurz vor Ende dieses Bandes kommt es zu einem Aufeinandertreffen. Trotzdem bildet die abenteuerliche Reise der Geschwister ‚das‘ Thema des 1. Bandes. Voraussagen über die Richtung, in die sich das Geschehen in den kommenden Bänden entwickeln könnte, sind kaum möglich.
Die Welt dieser Reihe erscheint als Genre-typische, mittelalterlich geprägte Umgebung. Fantasy-Elemente treten bisher kaum in den Fokus der Handlung. Diese erweist sich aber als interessant und spannend und wirkt überraschend komplex, wobei der Handlungsstrang um die Geschwister und ein von ihnen auf der Reise ‚aufgesammeltes‘ geheimnisvolles Mädchen der bisher eindeutig interessantere ist.
Der Autor lässt den Erzählfokus zwischen beiden Geschwistern und dem Oberst pendeln, erzählt dabei aber stets in der 3. Person. Lediglich kurze Gedanken sind in der jeweiligen 1. Person eingestreut, was etwas ungewöhnlich erscheint.
Fazit:
Dieser Band 1 lässt die Richtung, in die sich diese Fantasy-Abenteuer-Reihe entwickeln wird, kaum vorherahnen.
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